| Einleitungsvideos Was erwartet Sie in dieser Ausgabe von ChessBase Magazin? Karsten Müller gibt Ihnen in seiner Videoeinleitung einen Überblick über die zahlreichen Topturniere, Staranalysen, Trainingsvideos und Repertoirevorschläge unserer Autoren. Zwei der Eröffnungsartikel auf der DVD stellt Müller als kleinen Appetizer zudem kurz im Video vor: Zum einen den "Beschleunigten Bogo-Inder" (1.d4 Sf6 2.c4 Lb4+) von GM Marin und GM Kuzmins Analysen zum Spanischen Vierspringerspiel, die für Weiß- wie Schwarzspieler gleichermaßen interessant sein dürften. |
| Die Schacholympiade im sibirischen Khanty-Mansiysk nimmt den größten Raum in Dorian Rogozencos erstem Videorückblick über die Top-Turniere der letzten beiden Monate ein. Besonderes Augenmerk legt der rumänische GM auf die überragende Leistung Ivanchuks, der die Ukraine am Spitzenbrett zum Olympiasieg führte. Zwei Geniestreiche des Ukrainers stellt Rogozenco ausführlich vor. Zum einen Ivanchuks verblüffende Neuerung im abgelehnten Wolga-Gambit mit 4.Dc2 und seine grandiose Gewinnpartie gegen Jobava in der Caro-Kann "Fantasy"-Variante. Zudem blickt Rogozenco auf den Europapokal in Plovdiv und würdigt die Leistung von Moiseenko und Andreikin, die für den erneuten Erfolg ihres Teams "Economist" die entscheidenden Punkte sammelten. |
| Im zweiten Videorückblick stellt Ihnen Dorian Rogozenco
die Höhepunkte der individuellen Spitzenturniere der letzten Zeit vor. Vom Grand Slam Finale in Bilbao kommentiert er Kramniks überzeugenden Erstrundensieg gegen Carlsen, die den Grundstein für den souveränen Turniersieg des Russen legte. Das Tal-Memorial in Moskau hebt Rogozenco aufgrund der großen Zahl spannender Partien besonders hervor. U.a. kommentiert er für Sie die strategischen Feinheiten von Aronians Neuerung im Katalanen gegen Gelfand und Karjakins durchschlagenden Königsangriff gegen Kramniks Russische Verteidigung. |
05.11.-14.11.2010 Mihail Tal im legendären Kaufhaus GUM
| Tal-Memorial Moskau Nur wenige Tage vor Drucklegung dieses ChessBase Magazins ging das Tal-Memorial zu Ende. Das Rennen an der Spitze war bis zuletzt eng. Vor der Schlussrunde lag Sakhriyar Mamedyarov mit 5,5 aus 8 und einem halben Punkt Vorsprung auf dem ersten Platz. Doch Boris Gelfand, dem in Moskau ansonsten nicht so viel gelang, machte dem Spitzenspieler aus Aserbaidschan einen Strich durch die Rechnung und sorgte mit einer schneidigen Gewinnpartie für Rudelbildung auf dem Siegerpodest. Denn Levon Aronian und Sergey Karjakin remisierten ihre letzten Partien und schlossen dadurch zur Tabellenspitze auf. |
Gelfand,B - Mamedyarov,S
Stellung vor 23...Sf3+
| GM Marin hat die Schlussrundenpartie Gelfand,B - Mamedyarov,S auf der DVD unter die Lupe genommen. Es war eine kurze und schmerzvolle Angelegenheit für den bis dahin Führenden. Mamedyarov wählte im Grünfeldinder mit 7...Sc6 einen unüblichen Aufbau und schob mit 9...Le6 gleich eine Neuerung auf Großmeisterebene nach. In der unorthodoxen Stellung, die sich aus der schwarzen Eröffnungswahl ergab, war es Gelfand, dem in der Folge die geringere Zahl an Ungenauigkeiten unterlief. In der Brettstellung griff Mamedyarov mit 23...Sf3+ daneben, denn nach 24.gxf3 gxf3 25.Dd3 kann Weiß die f-Linie schließen, und auch auf g2 droht ihm kein Unheil. Besser wäre 23...Lh6 24.De2 Sf3+ 25.gxf3 gxf3 26.Dxf3 Lxf4 mit anschließendem Übergang in ein remisträchtiges Turmendspiel gewesen. So aber gelang Gelfand die Abwicklung in ein gewonnenes Schwerfigurenendspiel. Klicken Sie auf den Link unter dem Diagramm, um die Partie mit den Analysen Marins nachzuspielen. |
Sergeys Show Karjakin,S - Kramnik,V
| Vladimir Kramnik konnte in Moskau nicht um den Turniersieg mitspielen. Bereits in der ersten Runde musste er gegen Levon Aronian in einer komplizierten Partie mit ungleicher Materialverteilung eine Niederlage einstecken. Und in Runde 8 war es Sergey Karjakin, der es fertigbrachte, Kramniks Russische Verteidigung mit einem spektakulären Königsangriff zu knacken. Das mutige Springeropfer auf g5 - der blieb nach Kramniks 14...h6 einfach stehen - brach hochkomplexe taktische Komplikationen vom Zaun, denen der Ex-Weltmeister durch Ablehnung des Opfers aus dem Wege ging. Doch der kraftvolle Vormarsch des f-Bauern über g6 bis nach f7 besiegelte das Schicksal des schwarzen Königs. Klicken Sie auf den Link unter dem Bild und genießen Sie diese Glanzpartie Karjakins mit den Analysen von GM Stohl. |
20.10-30.10.2010
Hier bin ich der Chef Magnus Carlsen
| Pearl Spring Turnier in Nanjing Wie sich die Bilder gleichen. Ungeachtet der für ihn eher mäßigen Resultate bei der Olympiade und in Bilbao beherrschte Carlsen das Feld in Nanjing wie im Vorjahr scheinbar nach Belieben. Und das obwohl das Turnier dieses Mal durch die Teilnahme von Vishy Anand noch stärker und prestigeträchtiger aufgestellt war. Bereits vor der zehnten und letzten Runde stand Magnus Carlsen als Sieger fest, denn mit 6,5 aus 9 lag er anderthalb Punkte vor Anand und Bacrot. Dass Carlsens Lust am Schach unter dem Termindruck der letzten Monate nicht gelitten hat, das beweist seine Schlussrundenpartie gegen Gashimov. Manch einer hätte sich mit einem kraftlosen Remis zufrieden gegeben. Carlsen wollte es wissen und ging über die volle Distanz von 71 Zügen. |
Carlsen,M - Anand,V
Stellung vor 26.Tf1
| In der siebten Runde, als Carlsens Vorsprung auf den überraschend starken Bacrot noch einen knappen halben Punkt betrug, traf der Norweger mit den weißen Steinen auf Weltmeister Anand. Der strebte wie zuletzt öfter die Berliner Verteidigung an, doch Carlsen entschied sich für das ruhigere 5.Te1 und ging damit der "Berliner Mauer" aus dem Wege. Nach Anands ungewöhnlichen 7...Sf5 setzte Carlsen mit 8.Sf3 auf seinen leichten Entwicklungsvorsprung. Dem weiteren Partieverlauf nach zu urteilen eine weise Entscheidung. Durch geschicktes strategisches Spiel (s. Diagramm - in der Stellung zählt Material auf dem Brett mehr als die e-Linie) erreichte sich Carlsen nach und nach eine Gewinnstellung. Doch im 63. Zug entglitt dem Norweger der rote Faden und er übersah ein Dauerschachmotiv, das der Weltmeister zu seiner Rettung zu nutzen wusste. Eine umfangreiche Analyse dieser Partie durch GM Stohl finden Sie auf der DVD. |
Ein zuweilen nachdenklicher Weltmeister
| Vishy Anand bestritt mit Bilbao und Nanjing zwei der Spitzenturniere der vergangenen Monate. Beide Male landete er mit leicht positivem Score auf dem zweiten Platz. Das sind ohne Frage alles andere als schlechte Resultate, aber den Ansprüchen eines Weltmeisters wird das auf Dauer wohl nicht genügen. In Nanjing erhielten seine Ambitionen auf den Turniersieg durch eine überraschende und unnötige Niederlage gegen Etienne Bacrot bereits in Runde vier einen herben Dämpfer. |
Topalov,V - Anand,V Stellung vor 16...Lg4
| Dafür gelang es ihm, sein WM-Duell gegen Topalov erfolgreich in Nanjing fortsetzen. Mit den schwarzen Steinen wählten die Kontrahenten dieselbe Variante des Damengambits, die schon in ihrer zwölften Matchpartie in Sofia zur Diskussion gestanden hatte. Anand zeigte sich erneut bestens präpariert und konterte seinen Gegner regelrecht aus. In der Brettstellung scheint sich noch alles um die Schwächen am schwarzen Damenflügel zu drehen. Doch Anands 16...Lg4 verlagert das Geschehen urplötzlich auf die gegenüberliegende Brettseite und rückt den unrochierten weißen König in den Mittelpunkt. Der Weltmeister selbst hat diese Glanzpartie auf der DVD für Sie kommentiert. Spielen Sie die Partie nach und lassen Sie sich von ihm die Feinheiten seiner durchschlagenden Attacke gegen Topalovs König erklären. |
25.10-30.10.2010
Unangefochten: Vachier-Lagrave
| Univé-Turnier in Hoogeveen In Holland gibt es jedes Jahr diverse hochklassige Rundenturniere. Eines davon ist das Univé-Turnier in Hoogeveen. In der "Kronengruppe" messen sich vier Spieler in einem doppelrundigen Turnier. Dieses Jahr trafen mit Alexei Shirov und Sergey Tiviakov zwei Routiniers auf die beiden Jungstars Anish Giri und Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose legte nach zwei Remisen richtig los und sicherte sich mit drei Siegen in Folge den Turniersieg. Vielspieler Alexei Shirov, der bei der Olympiade, beim Europapokal, in Bilbao, in Moskau und in Hoogeveen an den Start ging, belegte den zweiten Platz. |
Stellung nach 13.Sb3 Tiviakov - Vachier Lagrave
| Seinen Siegeslauf startete Vachier-Lagrave in seiner Schwarzpartie gegen Tiviakov, der ein miserables Turnier spielte. In der Najdorf-Variante mit 6.Le3 Sg4 7.Lg5 h6 8. Lh4 g5 9.Lg3 Lg7 wählte der Routinier das heute eher unmoderne 10.Le2. Vachier-Lagrave hat diese Partie ausführlich analysiert und erläutert darin u.a. das Problem der heute populären Fortsetzung 10.h3. Wie er anhand seiner Partie gegen Romain Edouard demonstriert, führt diese Variante forciert zum Remis - und das kann es für Weiß eben auch nicht sein. Nach Tiviakovs fragwürdiger Neuerung 13.Sb3 führte der Franzose mit 13...Lxc3 14.bxc3 e5 eine eigentümliche Stellung herbei: Schwarz hat viele Tempi verloren, seine Entwicklung ist rückständig und Weiß hat einige gute Felder für sein Figuren. Und trotzdem ist die schwarze Stellung nicht schlechter, sondern wie Vachier-Lagrave anmerkt, sogar besser spielbar. In der Partie ergriff der spätere Turniersieger in der Tat die Initiative, opferte die Qualität für starken Angriff und stahl dem Holländer einen Bauern nach dem anderen. |
17.10.-23.10.2010 Großer Pokalfight Eljanov, die Nr.1 von Economist Saratov
| Europapokal in Plovdiv Der Europapokal der Vereinsmannschaften wird traditionell in einem großen Feld ausgetragen. Im bulgarischen Plovdiv gingen dieses Jahr 49 Teams an den Start, doch von denen durften sich allenfalls die ersten zehn der Setzliste Chancen ausrechnen. Mit der Mannschaft Aserbaidschan Socar gab es diesmal sogar einen klaren Favoriten, denn dort tummelten sich Stars wie Mamedyarov, Radjabov, Grischuk, Shirov u.a. Lachender Sieger aber wurde das russische Team Economist Saratov, das damit den Titel verteidigen konnte. Beachtlich: Die Mannen um Eljanov, Tomashevsky und Alekseev blieben in allen sieben Runden ungeschlagen und kassierte nur in einer einzigen Partie eine Niederlage. Auf der DVD finden Sie alle Partien aus Plovdiv. Unter den Kommentatoren befindet sich mit GM Michael Roiz auch ein Mitglied des Siegerteams. |
Eljanov,P - Mamedyarov,S Stellung nach 11...c5
| Den Großteil der Punkte sammelte der alte und neue Pokalsieger an den hinteren Brettern (herausragend die Ergebnisse von Moiseenko und Andreikin). Im entscheidenden Match gegen den Favoriten aus Aserbaidschan schlug aber auch Pavel Eljanov am Spitzenbrett für das russische Team zu. GM Igor Stohl hat die Partie Eljanov-Mamedyarov ausführlich analysiert und erläutert die unkonventionelle Strategie des Ukrainers. Mit der bislang kaum gespielten langen Rochade stellte der die Weichen auf einen scharfen Kampf. Mamedyarov nahm den Handschuh auf und forcierte das Spiel mit 11...c5 (Diagramm). Doch seine Rechnung ging nicht auf, denn Weiß kann den Bauern schlagen und danach mit realtiv geringem taktischen Aufwand verteidigen. Mamedyarov opferte anschließend noch die Dame für Angriff, doch nach einigen Komplikationen wickelte Eljanov wenig später in ein klar gewonnenes Endspiel ab. |
09.10-15.10.2010
Vladimir Kramnik hat gut Lachen
| Grand Slam Finale Bilbao Für drei der vier Teilnehmer am Grand Slam Master Finale, nämlich für Kramnik, Carlsen und Shirov, hieß es, nach Abschluss der Olympiade in Sibirien rasch ins baskische Bilbao zu eilen. Einzig Weltmeister Vishy Anand hatte einmal mehr auf die Teilnahme am zahlenmäßig größten Spektakel der Schachwelt verzichtet. Vladimir Kramnik legte mit zwei Siegen gegen Carlsen und Shirov in den ersten beiden Runden die Grundlagen für einen souveränen Turniersieg. In den nachfolgenden vier Remispartien geriet der Russe nie wirklich in Gefahr. Mit den schwarzen Steinen spielend war Kramnik sogar drauf und dran, Carlsen eine zweite Niederlage beizufügen. |
Carlsen,M - Kramnik,V Stellnug nach 18.Te1
| Der Ex-Weltmeister kommentiert diese Partie auf der DVD und erläutert, an welcher Stelle er den Gewinnweg verpasste. Carlsen vertraute wieder auf die Englische Eröffnung mit 4.g3, mit der er Kramnik Ende 2009 in London bezwungen hatte. Doch Kramnik hatte diesmal keine Problem, die Stellung im Gleichgewicht zu halten. In der Brettstellung nach 18.Te1 bekommt Schwarz nach 18...a6! sogar schon das bessere Spiel. Die Idee dieses Zuges ist, sowohl den weißen Vormarsch zu stoppen als auch den Stützpunkt für den Springer auf b5 gründlich zu zementieren. Denn von hier aus kann der Springer das weiße Spiel am Damenflügel komplett lahmlegen. Dennoch, so räumt Kramnik in seiner Analyse ein, ist es für Schwarz sehr schwer, aus der Dominanz etwas Zählbares zu machen. Erst dank einer Ungenauigkeit Carlsens (36.Lxd4) gelang es Kramnik, die Stellung seines Gegners ernsthaft unter Druck zusetzen. Doch sowohl im 42. Zug als auch im Turmendspiel mit Mehrbauern unterliefen auch Kramnik zwei Fehler, die die Partie mit einem technisches Remis enden ließen. |
Kramnik,V - Carlsen,M Stellung nach 39.a4
| Den Erstrundensieg Kramniks über Carlsen hat GM Igor Stohl auf der DVD für Sie kommentiert. Der Norweger versuchte es gegen Kramnik einmal mit Damenindisch mit 4...La6. Nach Kramniks Neuerung 13.Db5 und nachfolgendem Damentausch entschied sich Carlsen mit dem verpflichtenden 18...g5 dazu, die Dinge zu forcieren. Doch der Schuss ging nach hinten los. Kramnik verstärkte zunächst den Druck auf der d-Linie und unterband dadurch den thematischen Durchbruch d7-d5. Nach Abtausch eines weiteren Springers und Öffnung der d- und g-Linie erreichte Kramnik nicht nur das viel bessere Figurenspiel, mit dem Textzug 39.a4 (s. Diagramm) legte er auch noch alle gegnerischen Bauern auf schwarzen Feldern fest. Nur wenige Züge später gab Carlsen auf, weil seine Figuren von den weißen Türmen und dem mächtigen weißen Springer vollends paralysiert wurden. |
21.09-03.10.2010 Den Sternen so nah: Olympiasieger Ukraine
| Schacholympiade Khanty-Mansiysk Es geht auch ohne Sergey Karjakin. Der junge Super-GM war jahrelang der Nachwuchsstar der Ukraine. Bei der Olympiade punktete er mit 8 aus 10 mehr als solide - diesmal aber für seine Wahlheimat Russland. Trotzdem reichte es nicht für einen russischen Sieg, das mit insgesamt fünf Teams bei dem Männern startete. Denn die Ukraine setzte sich - allen voran dank eines mitunter genialen Vasily Ivanchuk am Spitzenbrett - überraschend souverän durch. Hinter Russland belegte das israelische Team den dritten Platz. Auf der DVD befinden sich 3240 Partien aus Khanty-Mansiysk, ausgewählte Partien der Spitzenteams sind kommentiert, u.a. von Karjakin, Movsesian, Efimenko, Caruana usw. |
Efimenko,Z - Malakhov,V Stellung nach 30.Se4
| Neben Ivanchuk zählten Pavel Eljanov und der 25-jährige Zahar Efimenko zu den Siegspielern der Ukraine. Dank seines erstklassigen Resultates von 8,5 aus 10 (zumeist an Brett 4) gelang ihm nun auch der Sprung über die symbolträchtige Marke von 2700 Elo-Punkten. Sein wichtigster Sieg in Khanty-Mansiysk gelang ihm im vorentscheidenden Match gegen Russland. Auf der DVD kommentiert der Olympiasieger seine Gewinnpartie gegen Vladimir Malakhov. Dessen Berliner Verteidigung ging der Ukrainer mit dem seltenen 10.Se2 an. Nach langem strategischen Kampf unterlief dem Russen bei knapper Bedenkzeit in der Brettstellung mit 30...f5 ein gravierender Fehler. Efimenko gibt in seiner Analyse an, dass die Fortsetzung 30...Lf5 31.f3 f6 32.Kf2 Kf7 zu einer völlig remisigen Stellung geführt hätte. Die Partien mit den Kommentaren Efimenkos können Sie über den Link unter dem Diagramm laden. Zudem nimmt Karsten Müller dieses Endspiel in seiner Endspielrubrik im Videoformat unter die Lupe. |
Karjakin,S - Onischuk,A Stellung nach 29.Te1-e3
| Der Neurusse Sergey Karjakin war für sein Team u.a. im prestigeträchtigen Match gegen die USA erfolgreich. Gegen Alexander Onischuk wandte er im Anti-Marshall mit 8.h3 gegen das schwarze Bauernopfer 9...d5 mit 12.Ld2 genau die Variante an, die Jan Gustafsson auf seiner neuen DVD über den Marshall-Angriff als kritisch für Schwarz analysiert. Und tatsächlich gelang es Karjakin in der Partie, seine Stellung durch solides Spiel (durch Abtausch auf b4, gefolgt von d3-d4 und Dd3) zu befreien und mit Vorteil aus der Eröffnung zu kommen. Nach zwei Ungenauigkeiten seitens seines Gegners war die Partie in höherem Sinne schon nach 24 Zügen entschieden. In der Brettstellung nach 29.Te3 ist die schwarze Königsstellung einfach wehrlos gegenüber der weißen Übermacht. Karjakin hat diese Gewinnpartie selbst auf der DVD für Sie kommentiert. |
Karjakin,S - Tomashevsky,E Stellung nach 29.Dxb5
| Gegen eine ganz andere Spielart der Spanischen Eröffnung hatte es Karjakin in der Partie gegen den Europameister von 2006, Evgeny Tomashevsky, zu tun. In der Breyer-Variante, die eher für gemächliches, strategisches Spiel bekannt ist, bot sich Karjakin jedoch die Gelegenheit, die Stellung mit 18.c4 zu öffnen und in einen konkreten Kampf zu überführen. In seiner Analyse erläutert Karjakin die komplexen taktischen Verwicklungen, in denen Tomashevsky nach 23...Txe4 einen weißen Konter unterschätzte. Nach diversen Abwicklungen kam es zur Brettstellung links. Finden Sie den Zug, mit dem Karjakin mit Weiß am Zug die Partie endgültig zu seinen Gunsten zu entscheiden wusste? |
Sergei Movsesian In der Ruhe liegt die Kraft
| Zu den Star-Kommentatoren dieser Ausgabe gehört auch wieder der slowakische Super-GM Sergei Movsesian. In Khanty-Mansiysk verteidigte er die Farben seines Landes naturgemäß am ersten Brett und zwar mit einem der besten Einzelergebnisse (8 aus 11). In den beiden Gewinnpartien, die er auf dieser DVD kommentiert, bewies er einmal mehr hervorragendes Stellungsverständnis, Übersicht und Geduld. So ließ er sich gegen die unorthodoxe Russische Verteidigung mit 6...Sg5 von Eduardas Rozentalis nicht aus dem Konzept bringen und überführte seinen schwachen Eröffnungsvorteil direkt ins Endspiel und nutzte ihn gekonnt und trickreich zum Sieg. Die Partie Movsesian,S - Rozentalis,E mit den Kommentaren des Slowaken finden Sie auf der DVD. |
Movsesian,S - Topalov,V
Stellung vor 29.Sb7
| Veselin Topalov macht momentan eine schwierige Phase durch. Bei der Olympiade musste er so manche überraschende Niederlage einstecken, und entsprechend viele Elo-Punkte ließ er in Khanty-Mansiysk liegen. Sergei Movsesian ist einer von denen, die dem einstigen Weltranglistenersten in die Knie zwangen. In seiner Analyse seiner Gewinnpartie gegen Topalov sah es für den slowakischen Super-GM nach der Eröffnung nicht unbedingt nach einem vollen Punkt aus. Doch in der Brettstellung installierte Movsesian mit dem fantastischen 29.Sb7 einen "Trojaner" tief in den schwarzen Reihen. Und der erwies sich als äußerst unangenehm, denn von nun an erlag die schwarze Stellung von Zug zu Zug mehr an Lähmungserscheinungen. Movsesians beeindruckende Gewinnführung und seine Analysen dieser Partie sollten Sie sich nicht entgehen lassen. |
Kolumne Endspiele Wie kann Weiß in diesem Endspiel von der Schacholympiade gewinnen?
| Von der Eröffnungsfalle bis zur Endspielstudie Training im ChessBase Magazin beginnt mit den allerersten Zügen und umfasst alle Phasen einer Schachpartie. Die aktuellen 11 Eröffnungsartikel mit vielen Ideen und Anregungen für Ihr Repertoire finden Sie hier oder oben bei den Links. Die Kolumne Eröffnungsfalle von Rainer Knaak (inklusive Fritztrainer-Video) enthält diesmal drei Beispiele, klicken Sie hier, um dahin zu gelangen. Im Videoformat sind auch die Eröffnungsbeiträge von Dejan Bojkov (Skandinavisch), Valeri Lilov (Holländisch), Adrian Mikhalchishin (Englisch) und Leonid Kritz (Französisch Steinitz-Variante) erstellt worden. Diese Videos und weitere Aufnahmen im Chess Media Format finden Sie in der Rubrik Fritztrainer. Das Thema von Peter Wells in seiner Strategie-Kolumne lautet: "Die Anatomie eines Schlüsselbauernvorstoßes (e5-e6) Teil 1". In Daniel Kings Dauerbrenner Move by Move steht eine Mamedyarov-Partie auf dem Trainingsplan. Und in den Rubriken Taktik und Endspiel (s. Diagramm) haben Oliver Reeh und Karsten Müller wieder das Beste aus der aktuellen Turnierpraxis für Sie zusammengestellt. |
| Eröffnungs-Übersichten A13 Stohl: Reti-Eröffnung 1.Sf3 e6 2.c4 d5 3.b3 Le7 | | Gegen den häufig gespielten Aufbau von Weiß setzt der Nachziehende die Gegenüberstellung der schwarzfeldrigen Läufer und beraubt den Gegner so eines seiner größten Trümpfe. Ehrgeizig sind dann nur Abspiele ohne Tausch der Läufer. |
Marin: Keres-Verteidigung A40 1.d4 e6 2.c4 Lb4+ 3.Ld2 a5 4.Sf3 d6 5.g3 Sc6 6.Lg2 e5 | | Mit der Zurückstellung der Entwicklung des Königsflügelspringers verfolgt Schwarz zwei Ziele. Zum einen spielt das Mehrtempo im Kampf um das Zentrum eine Rolle, zum anderen kann der Springer auch gut nach h6 entwickelt werden. |
Marin: Caro-Kann B15 1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 g6 4.Sf3 Lg7 5.h3 Sh6 | | Im ersten Teil einer Serie über den Hybrid aus Caro-Kann und Pirc-Verteidigung untersucht Mihail Marin Varianten, in denen Weiß auf e4-e5 oder e4xd5 verzichtet. Schwarz baut sich dann häufig mit …f6, …Sf7 auf und strebt den Vorstoß e7-e5 an. |
Grivas: Sizilianisch B33 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Db6 | | Die Abspiele, in denen Weiß auf das natürliche 5.Sb3 verzichtet, fasst Efstratios Grivas unter dem Namen Medusa-Variante zusammen. Bedeutung hat allenfalls 5.Sb5, aber Schwarz hat nach 5…Sf6 oder 5…a6 wenig Probleme und übernimmt häufig bereits die Initiative. |
Postny: Sizilianisch B46 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 exd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 Sc6 6.Le3 Sf6 7.f4 Lb4 8.Ld3 | | Mit der Zurückstellung von …Dc7 verhindert Schwarz den populären Aufbau mit Dd2 und 0-0-0 (der Sf6 wäre in dem Fall nützlicher als die Dame auf c7). Weiß besitzt dann einen anderen aggressiven Aufbau, das relativ seltene 7.f4. |
Moskalenko: Französisch C02 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.Dg4 | | Jeder Französisch-Spieler ist vielleicht schon mal auf den aggressiven Damenzug getroffen, vor allem beim Blitz- oder Schnellschach. Dann am Brett die richtige Erwiderung zu finden, ist nicht einfach. Viktor Moskalenko präsentiert eine Variante, die man als Widerlegung bezeichnen darf. |
Kuzmin: Vierspringerspiel C49 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.Lb5 Lb4 5.0-0 0-0 6.d3 d6 7.Lg5 Se7 | | Wie kann man als Schwarzer gegen das Vierspringerspiel auf Gewinn spielen? Alexey Kuzmin präsentiert einen Aufbau, der natürlich auch keinen Eröffnungsvorteil verspricht, aber den entstehenden Stellungen merkt man den symmetrischen Charakter nicht mehr an. |
Kritz: Spanisch C92 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3 0-0 9.h3 Lb7 10.d4 Te8 11.Sbd2 Lf8 12.a3 | | Nach Igor Stohl in CBM 138 (mit 12.a4) versucht nun Leonid Kritz Vorteil mit dem Zug 12.a3 herauszuholen. Weiß besitzt mehrere Ideen: Verhinderung von …Sb4, der Läufer kann gegebenenfalls die Diagonale mit La2 behaupten und natürlich b2-b4, evtl. gefolgt von Sd2-b3-a5. |
Schandorff: Halbslawisch D43 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.Lg5 h6 6.Lxf6 Dxf6 7.e3 Sd7 8.Ld3 dxc4 9.Lxc4 g6 10.0-0 Lg7 | | Mit dem Zug 11.Te1 konnte Wang Hao bei der Schacholympiade gegen Alex Fier gewinnen. Lars Schandorff erklärt die Idee hinter dem Turmzug – auf 11…0-0 12.e4 e5 13.d5 Sb6 14.Lb3 Lg4 kann Weiß mit 15.Te3 den Doppelbauern auf f3 vermeiden. |
Krasenkow: Grünfeld-Indisch D97 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.Sf3 Lg7 5.Db3 dxc4 6.Dxc4 0-0 7.e4 a6 | | Schwarz hat im 7. Zug eine unglaubliche Auswahl an sechs respektablen Zügen, aber 7…a6 wurde am meisten gespielt und besitzt die beste Statistik. Michal Krasenkow stellt Ihnen ein Repertoire aus schwarzer Sicht vor. |
Schipkov: Königsindisch E81 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.f3 0-0 6.Le3 c5 7.dxc5 dxc5 8.Dxd8 Txd8 9.Lxc5 Sc6 10.Sge2 | | Nachdem Boris Schipkov bereits in der vorigen Ausgabe gezeigt hat, wie Weiß das Bauernopfer 6…c5 gut ablehnen kann, wird nun dessen Annahme untersucht. In der Variante mit 10.Sge2 muss Schwarz sehr genau spielen, um das Gleichgewicht zu wahren. |
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