Von allem ein bisschen zeigt der Hamburger Großmeister Karsten Müller in seinem Einführungsvideo zu dieser Ausgabe: Den entscheidenden Moment im WM-Match, einen Appetizer zum Europapokal, zwei spannende Eröffnungsbeiträge (eine Überraschungswaffe gegen das Damengambit und das Londoner System aus Sicht von Weiß), und auch Rainer Knaaks Falle wird schon einmal aufgebaut - natürlich ohne die Lösung zu verraten. Schauen Sie rein! | | |
| | Dorian Rogozenco spannt in seinem Rückblick den Bogen über die wichtigen Turniere des Monats Oktober, vom WM-Match, das er unten in zwei umfangreichen Videos Revue passieren lässt, über die Russische Einzelmeisterschaft und den Europapokal der Vereinsmannschaften bis hin zum Essent-Turnier in Holland. Bei der großen Menge hochklassiger Partien ist es ihm nicht schwergefallen, eine ganze Reihe neuer Eröffnungsideen und sehenswerter taktischer Finessen ausfindig zu machen. |
Anand kommentiertMit 6,5:4,5 gewann Vishy Anand gegen Vladimir Kramnik und verteidigte damit souverän seinen Weltmeistertitel. Die beiden Auftaktpartien in Bonn hatten eher ruhigen Charakter und dienten in erster Linie der Erkundung, welche Varianten der Gegner vorbereitetet haben könne. Für Aufsehen sorgte am ehesten noch Anands Eröffnungszug 1.d4 in der zweiten Partie. In der dritten Partie, die Anand ausführlich vom ersten bis zum letzten Zug in drei Audiosequenzen kommentiert und zudem mit vielen Varianten versehen hat, spielte der Weitmeister in der Meraner Variante des Damengambits zunächst das seltenere 8...a6 und mit 14...Lb7 eine Neuerung auf Top-Ebene. Wie Anand in seinem Kommentar ausführt, hatte er die Stellung in der Vorbereitung ausgiebig mit seinem Team, allen voran Rustam Kasimdzhanov, analysiert. Nach Anands 17...Tg4 nahm sich Kramnik fast 1 Stunde Zeit für den nächsten Zug und fand mit 18.Lf4 die beste Erwiderung. Anand erläutert die nachfolgenden Züge bis zur kritischen Stellung nach Kramniks Fehlgriff 29.Ta3 akribisch und gibt dabei eine ganze Reihe atemberaubender Varianten an. | |
Schlüsselzug der WM: Anands 14...Lb7 Anand kommentiert
Partie 3 - Teil 1
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Anand kommentiert
Partie 3 - Teil 2
| | Die zweite Audiosequenz setzt in der kritischen Phase der Partie mit Zug 31 wieder ein, als beiden Spielern nur noch ca. 10 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung stand. Anand erläutert, warum sein Zug 31...Lg4 ein Fehler war und wie Kramnik sich durch Qualitätsopfer dank der Freibauern am Damenflügel und der offenen schwarzen Königsstellung ins Remis hätte retten können. Aber auch Kramnik griff in Zeitnot daneben und ließ sich zu 32.f3 verleiten - ein Zug, der die zweite Reihe entscheidend schwächt. |
Doch noch war die Partie keineswegs entschieden. Als Anand zwei Züge später eine klare Gewinnfortsetzung ausließ, fielen seine Sekundanten, so Anand, fast in Ohnmacht. Doch wie Anand in seinen detailreichen Analysen darlegt, steht Schwarz auch nach 33...Lh3 noch klar auf Gewinn. Nach Kramniks Replik 34.a5 war die Partie entschieden, Anand gewann die weiße Dame und blockierte mit dem a-Bauern den einzig verbliebenen Hoffnungsträger von Weiß. Gerade gegen Kramnik, der in all seinen WM-Matches zuvor (gegen Kasparov, Leko und Topalov) einen guten Start hingelegt hatte, war es für Anands ein beflügelndes Gefühl, in Runde drei in Führung zu gehen - noch dazu mit einer derart überzeugenden Schwarzpartie. | |
Anand kommentiert
Partie 3 - Teil 3
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Anand kommentiert
Partie 5 - Teil 1
| | Die fünfte Partie erwies sich am Ende fast als eine komplette Dublette der dritten Partie. Wie Anand in seinem Audiokommentar ausführt, lag es in der Natur der Sache, dass dieselbe Variante wie in der dritten Partie aufs Brett kommen würde. Denn er rechnete damit, dass Kramnik eine Verbesserung für Weiß vorbereitet haben würde, und er selbst hatte nach wie vor volles Vertrauen in die Stellungen nach 14...Lb7. Um jedoch nicht direkt in Kramniks Vorbereitung zu laufen, wich Anand mit 15...Tg8 von der Vorgängerpartie ab. Anand erläutert in seiner Analyse der Eröffnungsphase sehr detailliert die vielen Ideen und scharfen taktischen Motive in dieser Stellung. Und im Gegensatz zu Kramnik, der sich seine Züge schon bald wieder am Brett erarbeiten musste, folgte der Weltmeister bis zum 21.Zug der Vorbereitung seines Teams. Der nachfolgende Zug Kramniks (22.Ta3) ist Anand zufolge bereits eine Ungenauigkeit - derselbe Zug, der nicht unwesentlich auch zu Kramniks Niederlage in der dritten Partie beitrug. |
Der Nachteil von 22.Ta3 ist, dass der Turm auf der dritten Reihe nicht wirklich etwas leistet und dass Schwarz jetzt mit 22...Tac8 die offene c-Linie in Beschlag nehmen und Weiß zum Rückzug seines Turmes nach a1 zwingen kann. In der Folge manövrierte Anand seine Dame über c5 und e5 nach f6, so dass die nebenstehende Brettstellung entstand. Merkwürdiger Weise waren beide Seiten mit dieser Stellung durchaus zufrieden, Anand zufolge hatte auch Kramnik diese Stellung angestrebt. Allerdings musste der Herausforderer hier erkennen, dass das Schlagen des Bauern auf d4 (nebst Td1) an Zügen wie Se5 nebst f3 oder dem Turmmanöver Tc5-g5 scheitert. Doch nur wenige Züge später geschah etwas sehr Seltsames: Anand hatte stets im Auge gehabt, dass Weiß nicht Sxd4 spielen darf, doch als er seinen Gegner nach seinem 28. Zug ansah, spürte er, dass Kramnik genau diesen entscheidenden Fehler begehen würde. Es kam was kommen musste, und Anand spielte die folgenden Züge im Blitztempo mit der Gewissheit, dass 34...Se3 die Partie gewinnt. | | Anand kommentiert
Partie 5 - Teil 2
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Veni, vidi, Vishy!GM Dorian Rogozenco kommentierte bereits während des Matches alle Partien auf Spiegel-Online. Auf dieser DVD nimmt er sich über eine Stunde Zeit, um den Verlauf des Matches im Videoformat nachzuzeichnen und die entscheidenden Momente unter die Lupe zu nehmen. Im ersten Video geht es um die Partien 1 bis 3, wobei die dritte Partie, Anands erste Gewinnpartie, den meisten Raum einnimmt. | |
Video zu den Partien
1 bis 3
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Schlüsselzug der WM: Anands 14...Lb7
| | Nach den ersten beiden, relativ ruhigen Auftaktpartien - für Aufsehen sorgte wesentlich nur Anands Eröffnungszug 1.d4 in der zweiten Partie - spielte der Weltmeister mit 14...Lb7 in der Meraner Variante des Damengambits eine Neuerung, die sich als matchentscheidend erweisen sollte. Rogozenco erläutert im Video die Konsequenzen dieser Neuerung vor dem Hintergrund der bisherigen Theorie. Sein Fazit: Ungeachtet der in Frage stehenden objektiven Qualität ist dieser Zug eine exzellente praktische Entscheidung. Zwingt sie Kramnik doch frühzeitig aus seinen vorbereiteten Hauptvarianten heraus und in einen sehr konkreten und ohne Vorwissen am Brett sehr schwer zu spielenden Stellungstyp hinein. Rogozenco erklärt diese scharfe Partie mit zwei hochgradig gefährdeten Königen und zeigt Ihnen die Fluchtwege, auf denen sich Kramnik ins Remis hätte retten können. |
In der vierten Partie eröffnete Anand erneut mit 1.d4, konnte seinen minimalen Vorteil aber nicht realisieren. Rogozenco zeigt zu Beginn dieses zweiten Videos, wie Kramnik sich gekonnt seines schwachen isolierten d-Bauern entledigte und damit das Remis forcierte. Doch die Konsolidierung seitens des Herausforderers währte nur kurz. In den Partien 5 und 6 folgte Anands Doppelschlag zur 4,5:1,5 Halbzeitführung. Die fünfte Partie erwies sich am Ende als Dublette der dritten Partie. Anand wiederholte sein 14...Lb7 und überraschte Kramnik erneut, indem er anders als in der Vorgängerpartie mit 15...Tg8 und 16...Ld6 fortsetzte. Diese Veränderung reichte aus, um die Vorbereitung seines Kontrahenten zu durchkreuzen. Zwar fand Kramnik in der Folge eine Reihe starker Züge, musste dafür aber viel Bedenkzeit investieren und übersah bei der Abwicklung ins Endspiel eine taktische Finesse des Inders. | |
Video zu den Partien
4 bis 11
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Anand - Kramnik (6) Stellung nach 15.Ld2
| | Die nachfolgende Partie machte die Sache für den Herausforderer nicht besser. Wieder eröffnete Anand mit 1.d4, ließ diesmal aber Nimzo-Indisch zu und wählte die klassische Variante mit 4.Dc2. Kramniks Angebot zur Abwicklung in ein remisträchtiges Endspiel (6...Df5) schlug der Inder aus und neuerte kurz darauf mit 9.h3. Auf den ersten Blick vielleicht ein unscheinbarer Zug, doch er stellt Schwarz vor Probleme. Die schwarze Dame wirkt etwas verloren, zudem wird sich Schwarz bald vom Läufer auf b4 trennen müssen. Die Konsequenz: Nur wenige Züge darauf fand sich Anand in einem leicht vorteilhaften Endspiel mit Läuferpaar und Druck auf der halboffenen c-Linie wieder. Kramnik versuchte sich, mittels eines Bauernopfers aus der misslichen Lage zu befreien, erreichte aber nie volle Kompensation und unterlag schließlich Anands brillanter Endspieltechnik. |
In der siebten Partie folgten die Akteure einer Slawisch-Variante, die Kramnik bereits im Match gegen Topalov öfter verwendet hatte, mit dem Unterschied, dass er damals die weißen Steine führte. Nach Abtausch der Damen bot Kramnik Remis an, doch der Weltmeister lehnte ab. Denn tatsächlich befand sich die Stellung zwar im Lot, aber Schwarz musste sehr genau spielen, um nicht vom Remisweg abzukommen. Karsten Müller hat das Endspiel genau studiert. In seiner Videoanalyse erklärt er Kramniks gekonnten Festungsbau und führt vor, wie Anand seinen Gegenüber vor weitere praktische Probleme hätte stellen können. | |
Endspielanalyse
der 7. Partie
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Kramnik - Anand (10) Stellung nach 18.Te1
| | Zum ersten Mal im gesamten Match erreichte Kramnik in Partie Nr. 8 minimalen Vorteil, doch hier wie auch in der nachfolgenden Partie reichte es nicht, um Anand ernsthaft in Gefahr zu bringen. Als Kramnik in Runde 10 erstmals durch eine Eröffnungsneuerung (18.Te1 s. Diagramm) die Initiative ergreifen und den Weltmeister in einer relativ kurzen Partie mit druckvollem Spiel niederringen konnte, war es freilich schon zu spät.
Anand ließ sich nicht beirren und führte die elfte Partie sicher mit den weißen Steinen zum Remis und verteidigte damit in eindrucksvoller Manier seinen Weltmeistertitel. |
Was war der Schlüssel für diesen überraschend klaren Erfolg des "Tigers von Madras"? Rogozenco widmet sich dieser Frage in einem abschließenden Video zur WM. Zum einen kann man die Bedeutung der Vorbereitung bei einem WM-Match nicht hoch genug ansetzen. Schließlich wurde jede der vier entschiedenen Partien von der Seite gewonnen, die in der Eröffnung mit einer Neuerung aufwarten konnte. Hier ging Anands Strategie voll auf. Zudem aber - das demonstriert Rogozenco einleuchtend anhand fast jeder Partie des Matches - bewies der Weltmeister ein ungeheuer feines Gespür für seinen König. | | |
| | Nicht nur in den beiden entscheidenden Gewinnpartien gelang es ihm, seinen König optimal zu positionieren und damit Gefahren abzuwähren, bzw. den gegnerischen König unter Druck zu setzen. Angeregt von Anands feinfühligem Umgang mit seinem König hat Rogozenco auch aus anderen aktuellen Spitzenpartien dieser Ausgabe in einem weiteren Video Beispiele für perfektes Königsspiel oder sagenhafte Königsattacken (besonders eindrucksvoll in der Partie Aronian - Volokitin vom Europa-Pokal) zusammengestellt. |
Europäischer VereinspokalDer Deutsche Meister OSG Baden-Baden führte lange Zeit das Feld in Kallithea an. Am Ende reicht es dann aber doch nicht zum Titelgewinn. Denn aufgrund eines 3:3-Unentschiedens in der Schlussrunde konnte die Mannschaft von Ural Sverdlovskaya (mit Radjabov, Kamsky, Shirov, Grischuk, Malakhov u.a.) dank der deutlich besseren Brettpunktzahl vorbeiziehen. Mit Teimour Radjabov, Pavel Eljanov und Nikita Vitiugov haben drei Teilnehmer des Turniers Partien auf der DVD kommentiert. Alle Partien finden Sie über Europa-Pokal 2008 über die Linkliste. | |
Vize-Europapokalsieger OSG Baden-Baden
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Sasikiran,K - Radjabov,T
Stellung nach 43.Te2
| | Teimour Radjabov führte den neuen Europapokalsieger am Spitzenbrett zum Turniergewinn. Aufgrund der frühen Niederlage seiner Mannschaft in Runde 4 gegen den armenischen Vertreter MIKA Chess Club war klar, dass alle nachfolgenden Runden gewonnen werden mussten. Das fand in vielen Partien von Ural und auch in der hohen Brettpunktzahl seinen Widerhall. Radjabovs Begegnung mit dem starken Inder Sasikiran ist ein Beispiel für den kämpferischen Verlauf so mancher Partie. In seiner Analyse attestiert Radjabov seinem Gegner die bessere Spielanlage, Sasikiran engte den schwarzen Spielraum mit einfachen, klaren Zügen immer mehr ein, verlor in scharfer Stellung dann aber den Faden. Nach 43.Te2 (Diagramm) fand Radjabov eine fantastische Ressource, die ihn direkt auf die Siegerstraße brachte. Finden Sie den tödlichen schwarzen Konter? |
Die einzige Schwachstelle im Siegerteam Ural Sverdlovskaya war Gata Kamsky, dessen negatives Resultat mit Leichtigkeit von seinen Teamkollegen wettgemacht wurde. Eine seiner beiden Niederlagen musste der WM-Kandidatenfinalist aus den USA gegen Pavel Eljanov hinnehmen, der diese Partie für Sie auf der DVD kommentiert. Von der Eröffnungswahl seines Gegners überrascht entschloss sich der junge Ukrainer mit 6.Lg5 zu einer selteneren Fortsetzung im Dameninder, die von Kamsky durchaus unorthodox beantwortet wurde (h6 nebst g5). Eljanovs feiner Zug 14.e3 (s. Diagramm) bereitet die Umgruppierung eines seiner Springer auf den Vorposten f4 vor, von wo aus er die schwarzen Schwächen am Königsflügel beleuchtet und zugleich ins Zentrum wirkt. Klicken Sie hier oder auf den Link unter dem Diagramm, um die Partie mit den Kommentaren Eljanovs nachzuspielen. | |
Eljanov,P - Kamsky,G
Stellung nach 14.e3
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| | In der Partie Eljanov,P - Milov,V erprobte der Ukrainer den Zug 5.a4 gegen das nach wie vor sehr populäre Slawisch mit 4...a6 - mit Erfolg. Allerdings wich Milov mit dem Rückzug 11...Sa6 ohne ersichtlichen Grund von der Hauptfortsetzung (11...Sxa2) ab, in der Weiß laut Eljanov bislang keinen wirklichen Vorteil nachweisen konnte. Nach Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer erhielt Weiß starkes Spiel. Nur wenige Züge büßte Milov seinen f-Bauern ein. Eljanov brachte den Vorteil gekonnt ins Endspiel und führte dort rasch die Entscheidung herbei. |
Der junge russische GM Nikita Vitiugov übersprang im Oktober diesen Jahres locker die Elo-Grenze von 2600, u.a. dank seines guten Abschneidens beim Superfinale der Russischen Meisterschaft, bei der er bis zur Schlussrunde ganz oben mitmischte. Auf der DVD kommentiert er jeweils zwei seiner Partien von dort sowie von der Europäischen Vereinsmeisterschaft. Französisch-Fans kommen dabei voll auf ihre Kosten, denn Vitiugovs Schwarzpartien sind wahrhaft feurige Franzosen. | | |
Alekseev,E - Vitiugov,N
Stellung nach 17.Tb4
| | Die erste davon stammt aus der dritten Runde des Europapokals gegen Alekseev. Der hatte - so mutmaßt Vitiugovs in seiner Analyse - offenbar die Theorie in der Winawer-Variante vergessen - vielleicht weil Französisch auf der Top-Ebene nach wie vor so selten gespielt wird. Doch Alekseevs unübliches 17.Tb4 (s. Diagramm) wusste Vitiugov nicht wirklich zu nutzen und griff - ebenso wie später auch sein Gegenüber - in dieser komplexen Stellung zu einem verkehrten Plan. Vitiugovs Analyse dieser Partie mit ihren vielen Fragezeichen macht deutlich, wie viel Potential und Chancen für kreatives Spiel in diesen Stellungen steckt und wie schwer es selbst starken Großmeistern manchmal fällt, diese komplexen Stellungsbilder korrekt zu behandeln. Klicken Sie auf den Link unter dem Bild, um die Partie mit den Analysen Vitiugovs nachzuspielen. |
In der nachfolgenden Runde traf der junge Russe auf den wenig älteren Tomi Nyback aus Finnland. In der Slawischen Verteidigung mit 4...Lf5 brachte Nyback mit 15.a4 eine gute Neuerung ins Spiel (s. Diagramm). Vitiugov räumt in seiner Analyse ein, dass er am Brett nicht die beste Erwiderung fand und schlägt mit 15...La5 oder 15...Sbd7 Alternativen zu seinem Partiezug vor. Dennoch gelang es ihm in der Folge, die Partie ausgeglichen zu gestalten, weil sein Gegenüber zu lange die Wiederherstellung des materiellen Gleichgewichts verschmähte. Im Endspiel mit Dame+Springer gegen Dame+Läufer nutzte Vitiugov seinen Mehrbauern und führte die Partie in überzeugendem Stil zum Sieg.. | | Nyback,T - Vitiugov,N
Stellung nach 15.a4
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Weitere Trainingslektionen, u.a. im Video-Format, warten auf Sie in den verschiedenen Rubriken, z.B. in Dr. Karsten Müllers Endspiel-Rubrik, mit der Falle von Rainer Knaak oder Taktik von Oliver Reeh. Die Kolumne Neue DVDs bietet Ihnen mit weiteren Videosequenzen im Chess Media Format vorab Einblicke in neue Fritztrainer DVDs von ChessBase. |
Eröffnungs-Übersichten Prié: Nimzo-Londoner System A46 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.Lf4 c5 | | Der Autor geht kritisch auf Moskalenkos Beitrag zu 4.e3 Db6 in CBM 125 ein und widmet sich dann ausführlich dem seiner Meinung nach besseren Zug 4.c3! |
Stohl: Caro-Kann B12 1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 c5 (4.c4) | | Mit 3…c5 weicht der Nachziehende recht erfolgreich den Hauptvarianten aus. Eine noch recht junge Erwiderung ist dann das radikale 4.c4 (auch zuerst 4.Sf3, anschließend c2-c4). |
Rogozenco: Sizilianisch B78 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.f3 0-0 8.Dd2 Sc6 9.Lc4 Ld7 10.0-0-0 | | Im Jahr 2008 hat sich einiges getan in der Drachenvariante. Rogozenco fasst die Neuerungen im Chinesischen Drachen (10…Tb8) und in der Carlsen-Variante 10…Se5 11.Lb3 Tc8 12.Kb1 a6 zusammen. |
Langrock: Französisch C03 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Le7 4.Ld3 c5 5.dxc5 Sf6 6.De2 | | Nach 4.Sgf3 im ersten Teil wird diesmal das laut Langrock kritischere 4.Ld3 behandelt. Doch auch hier ist die Welt für Schwarz in Ordnung, in der Diagrammstellung werden sogar zwei Züge untersucht (6…Sc6 und 6…0-0). |
Kritz: Französisch C11 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.e5 Sfd7 5.f4 c5 6.Sf3 Sc6 7.Le3 Le7 8.Dd2 0-0 | | Das Zurückstellen des Schlagens auf d4 ist eigentlich recht giftig, denn auf z.B. 9.0-0-0? folgt stark 9…c4. Kritz zeigt jedoch, wie Weiß beginnend mit 9.dxc5 gute Chancen auf Eröffnungsvorteil erhält. |
Karolyi: Spanisch C68 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.Lxc6 dxc6 5.0-0 Dd6 6.Sa3 b5 | | Die Abtauschvariante gegen Spanisch ist nach wie vor beliebt, da ist es wichtig, eine gute Waffe dagegen zu haben. Karolyi bietet ein Schwarzrepertoire basierend auf 5…Dd6 an. |
Postny: Spanisch C88 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.h3 Lb7 9.d3 d5 | | Neben 8.a4 ist 8.h3 eine der wichtigen Anti-Marshall-Varianten. Doch nach dem von Postny analysierten 9…d5 erinnert eins wieder an den Marshall-Angriff: Schwarz opfert einen Bauern und erhält reichlich Kompensation dafür. |
Marin: Spanisch C90 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3 Sa5 9.Lc2 c5 10.d4 Dc7 | | Wer als Schwarzer die Tschigorin-Variante spielt (8…0-0 9.h3 Sa5 10.Lc2 c5), kann mit der von Marin vorgestellten Beschleunigten Tschigorin-Variante der Yates-Variante (8…0-0 9.d4) ausweichen. |
Breutigam: Damengambit D06 1.d4 d5 2.c4 c5 | | Wie der Autor zeigt, fällt es Weiß gar nicht so leicht, einen Vorteil gegen den gewagten Bauernvorstoß herauszuholen. Die Remisgefahr ist groß und der Unkundige landet sogar schnell in schlechteren Stellungen. |
Rogozenco: Slawisch D10 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sc3 dxc4 4.e4 b5 5.a4 b4 6.Sa2 Sf6 7.e5 Sd5 8.Lxc4 e6 9.Sf3 La6 | | Mit 3.Sc3 weicht Weiß so manchen Abspielen aus, doch ein Nachteil ist sofortiges 3…dxc4. Mit der hier vorgestellten Variante und vor allem dem überraschend einfachen 9…La6 kann Schwarz leicht ausgleichen. |
Ftacnik: Slawisch D11 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.e3 Lg4 5.h3 Lh5 | | Der Autor schließt an seine Beitrag in CBM 126 an, als er 5…Lxf3 untersuchte. Mit 5…Lh5 wird der Läufer vorerst erhalten, aber später auf g6 meistens doch getauscht. Wahrscheinlich bekommt Weiß keinen Eröffnungsvorteil. |
Krasenkow: Halbslawisch D45 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.e3 Sbd7 6.Dc2 Ld6 7.g4 Sxg4 8.Tg1 | | Warum soll man das Schabalow-Schirow-Gambit eigentlich nicht annehmen? Nach einer Morozevich-Kramnik-Partie könnte diese logische Fortsetzung an Popularität gewinnen, wie Krasenkow zeigt, ist sie überraschend reichhaltig. |
Marin: Katalanisch E05 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.g3 d5 4.Sf3 Le7 5.Lg2 0-0 6.0-0 dxc4 7.Dc2 a6 8.a4 Ld7 9.Td1 Lc6 10.Sc3 | | Mit 8.a4 und noch einmal 9.Td1 wählt Weiß jeweils eine Nebenvariante, aber Aussichten auf Eröffnungsvorteil sind trotzdem da. Marin analysiert die Varianten wieder äußerst tief. |
Grivas: Damenindisch E16-E19 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.g3 Lb7 5.Lg2 | | Im zweiten Teil seines Weiß-Repertories mit Damenindisch wird die alte Hauptvariante 4…Lb7 untersucht. Der Autor kann dabei wieder mit einigen von ihm selbst gespielten Partie aufwarten. |
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