Anti-Sizilianisch: 2.c3, 2.Sc3, 2.d4 und mehr!
Kaum eine Eröffnung bietet so viele Möglichkeiten, den Hauptvarianten auszuweichen, wie Sizilianisch. An erster Stelle steht sicher das solide und dennoch anspruchsvolle 2.c3. Zahlenmäßig knapp danach folgt 2.Sc3 - bei Theoriemuffeln beliebt, aber eigentlich keine wirkliche Herausforderung für Schwarz. Ein paar Züge sind sehr aggressiv - 2.b4, 2.d4, 2.f4 -, doch das Risiko für den anziehenden Spieler darf nicht unterschätzt werden.
Andere Züge (2.Le2, 2.g3, 2.d3) kann man vielleicht so zusammenfassen: mit geschickter Zugreihenfolge soll der Gegner ausgetrickst werden, so dass er seine gewohnten Stellungen nicht aufs Brett bekommt. Ähnliches lässt sich auch über die Anti-Najdorf-Waffe 2.Se2 sagen - nur nach 2...Sc6 geht Weiß doch zu Hauptvarianten mit d2-d4 über, muss aber nicht mehr mit Najdorf rechnen. Ein anderer Springerzug - 2.Sa3 - besitzt nun sogar das Privileg, von Magnus Carlsen gespielt zu sein. Recht giftig, aber dennoch solide ist 2.b3, weil der Läufer auf b2 immer unangenehm für Schwarz sein wird. Schließlich ist auch noch 2.c4 Sc6 3.f4!? eine im Maschinenraum überraschend populäre Fortsetzung. Unser "2nd move Anti-Sicilian Powerbook" (auf Basis von über 380.000 Computerpartien und 70.000 Partien aus Mega plus Fernschach) hat sie alle und erlaubt schöne statistische Auswertungen, die so manche Überraschung an den Tag bringt.