Die Philidor-Verteidigung hat eine lange Geschichte. Als sie zum ersten Mal auftauchte, zu einer Zeit, als es (fast) keine Theorie gab, waren taktisch begabte Spieler oft mit einem frühen (und zweifelhaften) ...f5-Vorstoß (3...f5) erfolgreich. Eine andere verdächtige Variante (3...exd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6) entsteht, wenn Schwarz auf d4 zieht und seinen Königsläufer fianchettiert. Die Antoshin-Variante (3...exd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Le7 6.Lc4 0-0) ist dagegen zuverlässiger. Trotz seines passiven Aussehens kann es zu lebhaften Partien führen, besonders wenn Weiß lang rochiert. Aber die weitaus populärere Hanham-Variante (3...Sf6 4.Sc3 Sbd7 5.Lc4 Le7) bleibt die solideste Aufstellung für Schwarz.
Dieser Videokurs beschäftigt sich mit den verschiedenen Zugfolgen, die zu den Hauptstellungen der Philidor-Verteidigung führen, sowie mit den relevanten Abweichungen von Weiß. Im anschließenden Mittelspiel, in dem subtile Manöver in einer halbgeschlossenen Stellung stattfinden, wird Weiß sich in der Regel nicht wohl fühlen. Lassen Sie sich von dem Großmeister Christian Bauer in die Nuancen dieser chancenreichen Eröffnung einführen.
François-André Danican Philidors (1726–1795) Name steht für die Verteidigung 2...d6, in der Schwarz zur Deckung seines Königsbauern einen grundsätzlich anderen Weg einschlägt als in e5-Eröffnungen, wo dieser durch 2...Sc6 verteidigt wird. Im Philidor-System stützt der Damenbauer ergänzt durch den Damenspringer auf d7 den Bauern e5, was eine Fesselung durch Lb5 vermeidet. In der Folge entwickelt Schwarz mit ...Sf6, ...Le7 und ...0-0 ungestört den Königsflügel und komplettiert schließlich mit ...c6 nebst ...Dc7 seinen festen Aufbau, der darauf abzielt, den Punkt e5 zu behaupten.
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