Seit geraumer Zeit wissen wir, dass die stärksten Schachengines ihre Bauern auf den jeweiligen Flügeln gerne auf nach vorne schieben. Dies hat zu einem interessanten System geführt, mit dem wir dem Grünfeld- und dem Königsindischspieler begegnen können. Das Erlernen der Hauptvarianten ist zeitaufwendig, und es ist möglich, dass unsere Gegner die typischen Pläne in diesen Eröffnungen besser kennen als wir, oder? Daher ist es eine gute Idee, Grunfeld- und Königsindisch-Spieler gleich zu Beginn aus ihrer Komfortzone zu holen!
Wir beginnen mit 1.d4 Sf6 2.c4 g6 und spielen dann 3.h4!? und treten damit in die Fußstapfen von Topalov, der es im Kandidatenturnier 2016 gegen Giri einsetzte. Seitdem wurden zahlreiche Partien mit 3.h4 von Spielern wie Carlsen, Caruana, Ding und anderen gespielt. Nach dieser Überraschung wird es für Grünfeld-Spieler schwierig sein, im Zentrum mit ihrem typischen ...d5 gefolgt von ...c5 zuzuschlagen, da es sehr schwer ist, den weißen Vorstoß auf der h-Linie zu ignorieren. Auch die Königsindisch-Spieler werden feststellen, dass ihre üblichen Angriffsideen am Königsflügel nicht mehr funktionieren und müssen auf andere Wege des Gegenspiels ausweichen.
• Laufzeit: 4 Stunden (Englisch)
• Mit interaktivem Videotraining inklusive Feedback
• Extra: Modellpartien; Training mit ChessBase apps - Repertoire erlenernen und Schlüsselstellungen auf verschiedenen Leveln ausspielen
Grünfeld-Indisch gehört zu der Gruppe Eröffnungen, die erst entstanden, als man ein neues Verständnis vom Kampf ums Zentrum entwickelte. 1922 führte der österreichische Großmeister Ernst Grünfeld (1893–1962) dieses System, das später von Botvinnik, Fischer und Kasparov gespielt wurde und heute zu einer der wichtigsten Verteidigungen gegen 1.d4 zählt, in die Praxis ein. Im Diagramm, das die Hauptvariante zeigt, sieht es so aus, als hätte Schwarz seinen d-Bauern gegen den weißen b-Bauern getauscht. Und Weiß hat nicht nur das ideale Zentrum e4/d4 errichten können, sein d-Bauer wird auch noch durch den Bauern c3 gestützt. Das Geheimnis der Lebensfähigkeit der schwarzen Stellung liegt aber in der folgenden schnellen Figurenentwicklung und dem Gegenangriff gegen den Punkt d4. Schwarz braucht nur zwei Züge, ...c5 und ...Sc6, um starken Druck gegen den Bauern d4 auszuüben.
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