Das Image als reine Amateureröffnung hat dieser Spielanfang längst abgelegt, Weltklasseleute wie So, Kramnik, Grischuk, Vachier-Lagrave, Aronian und Karjakin spielen die Eröffnung mit beiden Farben, das London-Buch basiert auch auf 126 Partien von Magnus Carlsen. Um eine hohe Zuverlässigkeit der Statistiken zu gewährleisten, wurde die Aufnahmeschwelle für die Partien auf 2300 angesetzt. So bilden 263.000 Enginepartien sowie 32.000 Partien aus Mega 2021 + Correspondence Database 2020 die Basis für das Powerbook.
Eine der Grundstellungen des Londoner Systems entsteht nach den jeweils meistgespielten Zügen 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.Lf4 c5 4.e3 Sc6 5.Sbd2 e6 6.c3 Ld6 7.Lg3 0-0 8.Ld3 b6 und wird im folgenden Bild dargestellt:
Sehr auffällig ist hier die Statistik des Zuges 9.e4!? Das frühe Öffnen des Zentrums entspricht eigentlich nicht ganz dem Geist des Londoner Systems, aber der Erfolg gibt Weiß natürlich recht. Vielleicht wollen Sie aber lieber die moderne Variante 5.Sbd2 Db6 6.dxc5 Dxb2 studieren. Das Powerbook bietet hierzu Statistiken auf der Basis von über 18.000 Partien – die menschliche Theorie muss sich hier mit 450 Partien begnügen.
Bei den Damenbauernspielen handelt es sich um eine Gruppe von Eröffnungen, in denen Weiß nach 1.d4 d5 im frühen Partiestadium oder auch ganz auf den Vorstoß c2-c4 verzichtet. Auf die schwarze Stellung wird so zwar weniger Druck ausgeübt, dafür kann Weiß aber auch meist ungestört seine Kräfte entfalten. Sehr beliebt ist vor allem bei Amateuren z. B. die schnelle Entwicklung mit Sf3 und Lf4, das Londoner System. Der weiße Aufbau ist denkbar einfach: es soll e3, Ld3, Sbd2 und c3 folgen. Falls nötig schafft h3 für den Lf4 ein Rückzugsfeld auf h2, um einem drohenden Abtausch nach ...Sh5 ausweichen zu können. Zusätzliche Attraktivität erhält der weiße Aufbau, weil er nicht nur nach 1.d4 d5, sondern gegen fast alle schwarzen Aufstellungen nach 1.d4 möglich ist.
=> Weitere Produkte: London-System