Siegbert Tarrasch pries in seinem klassischen Werk „Die moderne Schachpartie“ (1912) die Offene Variante, die Schwarz ein freies Spiel verschafft, als die beste Fortsetzung gegen Spanisch. Viele Spieler folgten Tarraschs Rat, und im späten 20. Jahrhundert war vor allem der stets kämpferisch aufgelegte Viktor Kortschnoj einer ihrer treuesten Anhänger. Beim WM-Match 1978 in Baguio und 1981 in Meran forderte er mit 5...Sxe4 Anatoly Karpovs Spanier heraus. 14 Jahre später war es Viswanathan Anand, der die Offene Variante beim WM-Kampf in New York gegen Garry Kasparov aufs Brett brachte, allerdings einmal zu viel, denn in der zehnten Partie des Wettkampfes lief er in die teuflische Vorbereitung des Weltmeisters. Mit 4...Sf6 greift Schwarz den weißen e-Bauern an, der einzige Unterschied zur Berliner Verteidigung (3...Sf6) besteht darin, dass die Züge 3...a6 4.La4 eingeschoben wurden. Aber diese Kleinigkeit ist äußerst bedeutsam, denn Schwarz kann nun jederzeit mit b7-b5 den Druck gegen den Sc6 abschütteln. Nach 5.0-0 Sxe4 hat sich 6.d4 b5 7.Lb3 d5 8.dxe5 Le6 als Hauptvariante etabliert.