Für das Pirc-Powerbook 2025 wurde ein Mindestrating von 2200 für Computerpartien, und 2000 für Partien von Menschen zugrunde gelegt. Diese Schwelle überschritten 115.000 Partien aus der Mega und vom Fernschach, dazu kommen knapp 168.000 Partien aus dem Maschinenraum von Schach.de, zusammen 283.000 Partien. Die Pirc-Verteidigung gilt aus schwarzer Sicht als riskant, weil dem Weißen das Zentrum überlassen wird. Andererseits liegt gerade darin auch eine Chance, weil der Nachziehende genau wie z.B. in Grünfeld-Indisch das weiße Zentrum attackieren kann. Somit ist die Pirc-Verteidigung dazu geeignet, mit den schwarzen Steinen auf Gewinn zu spielen.
Das Studium von Nebenvarianten mithilfe des Powerbooks lohnt sich. Einen kleinen Trick offeriert zum Beispiel eine Variante mit 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.h4!? Lg7
und jetzt 5.f3!?; der Witz besteht darin, dass Schwarz auf sofort 4.f3 meist die Entwicklung des Lf8 zurückstellt und mit 4...c6 gefolgt von ...b5 fortsetzt. Das Powerboook zeigt aber auch einen Gegentrick: nach 5.f3 c6 6.Le3 erweist sich 6...h5 als statistisch auffällig.
Mit der Pirc-Verteidigung begegnet uns eine zweite Eröffnung, in der Schwarz zunächst keinen Bauern auf die fünfte Reihe zieht. Stattdessen plant er, mit ...d6, ...Sf6, dem Läuferfianchetto ...g6, ...Lg7 und ...0-0 eine Formation einzunehmen wie in Königsindisch, eine der beliebtesten Eröffnungen gegen 1.d4. Die Pirc- oder auch Pirc-Ufimzew-Verteidigung stammt aus den 1940er Jahren und ist damit noch jünger als die Aljechin-Verteidigung, benannt wurde sie nach dem jugoslawischen Meister Vasja Pirc (1907–1980) und dem kasachisch-sowjetischen Meister Anatoly Ufimzew (1914–2000).
=> Weitere Produkte: Pirc-Verteidigung