Die Wiener Partie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Gruppe Wiener Schachspieler analysiert und von Wilhelm Steinitz (1836–1900), Jacques Mieses (1865–1954) und Rudolf Spielmann (1883–1942) oft in Turnieren angewandt. Weiß macht mit 2.Sc3 zunächst einen nützlichen Entwicklungszug, der im Gegensatz zu 2.Sf3 den f-Bauern nicht verstellt. Das verleiht seiner Aufstellung am Königsflügel mehr Flexibilität. Schwarz erwidert meist 2...Sc6 oder 2...Sf6, worauf sich für Weiß drei verschiedene Aufmarschpläne anbieten:
a) Verschärfung des Spiels mit 3.f2-f4;
b) Entwicklung mit Lc4 und d3. Den weiteren Aufbau passt er dem schwarzen Plan an;
c) Fianchetto des Königsläufers (g3, Lg2).