| Einleitungsvideos GM Karsten Müller stimmt Sie mit ausgewählten Starpartien auf diese Ausgabe ein und zeigt u.a. die entscheidenden Momente von Morozevich gegen Vachier-Lagrave aus Biel. Von den insgesamt 12 Eröffnungsbeiträgen der DVD blickt er auf GM Kuzmins "Waffe gegen Russisch" und GM Marins Repertoirevorschlag (Aljechin-Verteidigung mit 4...g6) voraus. Und auch die beliebte Eröffnungsfalle von Rainer Knaak - diesmal aus dem klassischen Sizilianisch - wird schon einmal hergerichtet. |
| Einen umfassenden Rückblick über das Turniergeschehen der vergangenen beiden Monate liefert GM Dorian Rogozenco in seinem Einleitungsvideo. Vom Turnier in San Sebastian stellt er die Schlussphase von Movsesian - Ponomariov vor - stellvertretend für eine Vielzahl von Partien dieser Ausgabe, in denen es zum Ende hin zu einer dramatischen Wendung des Geschehens kam. Vom FIDE Grand-Prix in Jermuk erläutert Rogozenco Ivanchuks beeindruckende Gewinnführung gegen Alekseev. Abschließend stellt er Aronians Neuerung gegen Grischuk vor, die nicht unwesentlich zum Sieg des Armeniers in Bilbao beitrug. |
06.09.-12.09.2009 Sieg für Nachrücker
Levon Aronian
| Grand-Slam-Finale in Bilbao Nicht nur im Schach werden Turniere manchmal von Spielern oder Mannschaften gewonnen, die sich gar nicht für die Teilnahme qualifiziert haben. So geschah es auch beim Grand-Slam-Finale in Bilbao. Eigentlich hatte Vorjahressieger Topalov die Chance zur Titelverteidigung, doch nach dessen kurzfristiger Absage sprang Levon Aronian ein. Der Qualität des Turniers tat dies keinen Abbruch. Trotz des kleinen Teilnehmerfeldes von vier Spielern wurde den Zuschauern in fast jeder Runde faszinierendes Schach geboten. Nach einer Auftaktniederlage gegen Grischuk drehte Aronian auf und gewann gleich vier Partien in Folge. Und stand damit bereits vor der letzten Runde als Sieger fest. |
Shirov,A - Aronian,L Stellung nach 29.Df3
| Gegen den indisponierten Alexei Shirov gelang Aronian im Marshall-Angriff mit den schwarzen Steinen der Sieg in nur 29 Zügen. Shirov hatte keinen Weg gefunden, die Schärfe aus der Stellung zu nehmen oder Bedrohungspotential abzutauschen und geriet durch den Vorstoß des schwarzen h-Bauern unter wachsenden Druck. In der nebenstehenden Brettstellung machte Shirov mit 29.Df3 den letzten Fehler. Nach Aronians 29...Dg6 war es schon vorbei, denn die weiße Dame muss nach d1 zurückkehren und das nachfolgende 30...hxg3 läutet den Zusammenbruch der weißen Königsstellung ein. In der vorentscheidenden vierten Runde gegen den fulminant gestarteten Alexander Grischuk brachte Levon Aronian im Slawen mit 4...a6 schon im 10. Zug ein neues Figurenopfer und seinen Gegner damit offenkundig aus dem Konzept. Grischuk investierte viel Zeit, gab wenige Züge später die Figur zurück und konnte die resultierende, passive Stellung bei knapper Restbedenkzeit nicht halten. Auf der DVD finden Sie alle alle 12 Partien von Bilbao, die meisten davon liegen in kommentierter Form vor. |
09.08-23.08.2009 Es läuft wieder bei
Vassily Ivanchuk
| FIDE Grand-Prix in Jermuk Nach seinem Sieg im rumänischen Bazna gewann Ivanchuk nun auch dieses Spitzenturnier im armenischen Jermuk. Keine Frage, seine Form- und Elokurve weist wieder steil nach oben. Levon Aronian wird es verkraften können, dass es ihm bei seinem Grand-Prix-Heimspiel nicht vergönnt war, am Ende (wieder) ganz oben zu stehen. Seine beiden Niederlagen gegen Kasimdzhanov und Eljanov zur Mitte des Turniers wogen letztlich zu schwer. Der zweite Platz in Jermuk bescherte Aronian dafür aber den vorzeitigen Sieg in der Grand-Prix-Gesamtwertung. Zu allen Partien sowie zu einen Turnierbericht gelangen Sie hier oder über den Link oben. |
Gelfand,B - Leko,P
Stellung nach 19.Dc2
| Ein starkes Turnier spielte auch der älteste Teilnehmer im Feld, Boris Gelfand. Für den Israeli, der in der ersten Turnierhälfte eine Reihe von Gewinnchancen ausließ, reichte es dank eines Doppelschlages in den letzten Runden sogar noch zum geteilten zweiten Platz. Für dieses CBM hat Gelfand seine Schlussrundenpartie gegen Leko kommentiert. Aufs Brett kam die hochaktuelle Variante des Dameninders mit 5.Dc2 und dem Bauernopfer auf d5. Man folgte zunächst der Partie Aronian-Leko (Moskau 2006), in der Leko die Partie relativ rasch zum Remis hatte führen können. Mit 15.Dc4 wich Gelfand schließlich ab und erlaubte es seinem Gegner, sich durch den Vorstoß d7-d5 seines rückständigen Bauern zu entledigen. Doch genau die daraus resultierende Stellung (s. Diagramm) war es, die Gelfand in seiner Vorbereitung angestrebt hatte: Weiß hat einen Bauern weniger, aber die schwarzen Figuren sind schlecht postiert. In seiner Analyse weist er nach, dass Schwarz hier vor viel größeren Problemen steht, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Klicken Sie hier und folgen Sie dieser spannenden Partie mit den Kommentaren Gelfands. |
Eljanov,P - Cheparinov,I
Stellung vor 26.Txg5
| Pavel Eljanov landete in Jermuk mit 50% im Mittelfeld, doch auch ihm gelangen gegen Cheparinov und Aronian zwei schöne Gewinnpartien. Seine Königsindischpartie gegen Cheparinov erläutert der Ukrainer auf der DVD. Zum zweiten Mal auf Top-Ebene erprobte Eljanov den Aufbau mit 11.g4, dessen Hauptidee darin besteht, dem schwarzen Angriff am Königsflügel den Wind aus den Segeln zu nehmen. Durch das starke Bauernopfer 16.g5 verschaffte sich Eljanov zusätzlich Zeit, um seine Figuren optimal zu positionieren. In der Diagrammstellung führte der Turmeinschlag auf g5 die Entscheidung herbei. Die Diagonale a1-h8 wird geöffnet und die schwarzen Figuren wirken auf einmal völlig unkoordiniert. Eljanov beleuchtet in seiner Analyse ebenso die kritischen Momente in der Eröffnungsphase als auch die schwarzen Verteidigungsressourcen zum Ende der Partie. |
19.07-30.07.2009 Sieg beim Schweizer Klassiker:
Vachier-Lagrave
| Schachfestival Biel Abseits der großen Top-Turniere hat sich der erst 18-jährige Maxime Vachier-Lagrave Stufe für Stufe in den Bereich der Super-Großmeister empor gespielt. Aktuell hat er eine Elo-Zahl von 2719 zu Buche stehen. Das Schachfestival in Biel in diesem Sommer war das erste hochkarätige Traditionsturnier, zu dem er eine Einladung erhielt. Und was für ein Einstand! Ungeschlagen und mit Gewinnpartien gegen Morozevich und Caruana erkämpfte er sich den ungeteilten Turniersieg. Dabei gelang ihm gegen Morozevich - mit Glück - eine Gewinnpartie, die nicht nur die Vorentscheidung über den Ausgang des Turniers brachte, sondern darüber hinaus das Zeug zur Partie des Jahres hat. |
Morozevich,A - Vachier Lagrave,M
Stellung nach 52.Kd5
| Vachier-Lagrave lässt die Partie auf dieser DVD Revue passieren. Bereits die Eröffnungsphase, in der Morozevich mit dem Springeropfer 13.Se4 die Stellung wegweisend verschärfte, wird vom Franzosen ausführlich unter die Lupe genommen. Gleich mehrfach führt er mitunter sagenhafte Verbesserungen für beide Seiten an. Und er kommt in seinen Analysen zu dem Schluss, dass Weiß gleich mehrfach den Gewinn hätte erzwingen können. Doch die Entscheidung fiel in der Zeitnotphase, als es Vachier-Lagrave gelang, die Partie in ein Endspiel zu lenken, das - zumindest vom Material her - haushoch gewonnen war. Doch wie um alles in der Welt soll Schwarz in der Brettstellung links seine Figuren entknoten? Klicken Sie auf den Link unter dem Diagramm und genießen Sie die Partie mit den Kommentaren des Siegers von Biel! |
Caruana,F - Ivanchuk,V
Stellung nach 24...g5
| In derselben Runde kam es zu einer weiteren hoch spannenden Partie. Mit den schwarzen Steinen konnte Ivanchuk auch seine zweite Partie gegen Caruana gewinnen und sich damit vorübergehend mit an die Spitze setzen. GM Mihail Marin hat die Partie kommentiert und mit einer Reihe persönlicher Spielvorschläge versehen. Mit dem überraschenden Königsschritt 11...Kd8 leitete Ivanchuk den Beginn einer sehr kreativen Partie ein. Tatsächlich gelang es ihm im weiteren Verlauf nachzuweisen, dass sein König hier weniger exponiert steht als sein Widerpart nach der kurzen Rochade. In der Brettstellung stellte Ivanchuk seinen jungen Gegner mit dem originellen 24...g5 auf die Probe. Was ist zu tun, um die Stellung im Gleichgewicht zu halten? Caruana fand nicht das richtige Konzept und stand schon wenige Züge später klar auf Verlust. Klicken Sie hier, um die Partie mit den Kommentaren Marins nachzuspielen. |
Move by Move: Wie soll Schwarz
weiter vorangehen?
| Von der Eröffnungsfalle bis zur Endspielstudie Training im ChessBase Magazin beginnt mit den allerersten Zügen und umfasst alle Phasen einer Schachpartie. Die aktuellen Eröffnungsartikel mit vielen Ideen und Anregungen für Ihr Repertoire finden Sie hier oder oben bei den Links. Im Videoformat argumentiert Leonid Kritz aus schwarzer Sicht für Slawisch mit 4...a6 gegen 5.Se5 und umreißt in zwei weiteren Lektionen den aktuellen Stand in der Skandinavischen Hauptvariante. Diese und weitere Videos zur Eröffnungstheorie finden Sie in der Rubrik Fritztrainer. Peter Wells beleuchtet in seiner Strategie-Kolumne wichtige Aspekte der Spannung im Zentrum. In Daniel Kings Dauerbrenner Move by Move steht eine positionelle Glanzpartie auf dem Trainingsplan (s. Diagramm). Und in den Rubriken Taktik und Endspiel haben Oliver Reeh und Karsten Müller wieder das Beste aus der aktuellen Turnierpraxis für Sie zusammengestellt. |
Eröffnungs-Übersichten Marin: Aljechin-Verteidigung B04 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 g6 5.Lc4 Sb6 6.Lb3 Lg7 7.Sg5 e6 | | Die Financhetto-Variante mit 7...e6 wird nach Lev Alburt benannt. Mihail Marin hat sie gründlich untersucht und kann keine großen Probleme für Schwarz erkennen. |
Postny: Sizilianisch B90 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e5 7.Sb3 Le6 8.Dd2 Sbd7 9.f4 (b5 10.0-0-0) | | Mit 9.f4 (statt 9.f3) betritt Weiß eine noch wenig gespielte Untervariante, die vor allem darauf fußt, dass 9...exf4 kaum auszugleichen vermag. Laut Postny ist das Ganze recht aussichtsreich für dne Anziehenden. |
Kritz: Französisch C18 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 c5 5.a3 La5!? 6.b4 cxd4 7.Sb5 Lc7 8.f4 | | In der ruhigen Variante mit 7.Sb5 (die Alternative ist 6.Dg4 oder 7.Dg4) verspricht Weiß in den meisten Abspielen einen sicheren Vorteil. Nur nach 8... Ld7! liegen die Dinge weniger klar. |
Kuzmin: Russisch C43 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.d4 Sxe4 4.dxe5 d5 5.Sbd2 | | Es ist die Lieblingsvariante von Ian Nepomniachtchi - mit 4.dxe5 vermeidet Weiß die langen Theorievarianten und besitzt trotzdem Aussichten auf einen kleinen Eröffnungsvorteil - mehr kann man gegen Russisch nicht verlangen. |
Marin: Spanisch C66 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 d6 4.d4 Ld7 5.0-0 Sf6 6. Sc3 Le7 7.Te1 exd4 8.Sxd4 0-0 9.Lxc6 bxc6 | | Die Diagrammstellung ergibt sich fast folgerichtig nach 3...d6 und die gute Kenntnis der Varianten und Pläne ist daher von einiger Bedeutung für den Anziehenden. Für Schwarz hat 3...d6 den Reiz, dass er frühzeitig festlegt, was gespielt wird. |
Grivas: Slawisch D11 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sbd2 Lf5 5.Sh4 Le4 | | Im CBM 123 gab es bereits schon einen Beitrag von Grivas zu 4.Sbd2. Nun hat sich herausgestellt, dass 5...Le4 eine recht gute Verteidigung darstellt und zusätzlicher Analysen bedarf. |
Hazai/Lukacs: Slawisch D15 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 a6 5.c5 Lf5 6.Lf4 Sbd7 7.e3 | | Man kann Slawisch mit 4...a6 kaum direkter bekämpfen als mit 5.c5. Im Beitrag unserer ungarischen Autoren wird gezeigt, dass es Schwarz schwer hat, mit dem am meisten gespielten 7...e6 Ausgleich zu erzielen, ein Trend zu 7...g6 lässt sich beobachten. |
Karolyi: Angenommenes Damengambit D20 1.d4 d5 2.c4 dxc4 3.e4 c5 4.d5 e6 5.Lxc4 Sf6 6.Sc3 exd5 | | Die zur Diskussion stehende Variante mit 3...c5 4.d5 e6 ist auf jeden Fall direkter und einfacher zu spielen als die Hauptvarianten 3...e5 bzw. 3...Sf6. Dass Schwarz auch zufriedenstellendes Spiel erlangt, versucht Tibor Karolyi in seinem Beitrag nachzuweisen. |
Langrock: Damenindisch E12 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.a3 Lb7 5.Sc3 g6 | | Im ersten Teil seiner Untersuchungen zur Romanischin-Variante präsentiert der Autor die Nebenvarianten (also nicht 6.Dc2 bzw. 6.Lg5). Einige stellen durchaus eine Herausforderung dar, aber Schwarz sollte sie meistern können. |
Stohl: Nimzoindisch E32 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.Dc2 0-0 5.e4 d5 6.e5 Se4 | | Seit einiger Zeit wird die Variante mit 5.e4 viel gespielt. Dabei hat es eine Entwicklung gegeben. Zunächst probierte man 7.a3, jetzt spielt man gleich 7.Ld3. Nach 7...c5 war 8.Se2 gebräuchlich, nun ist 8.Sf3 der neueste Trend. |
Krasenkow: Königsindisch E90 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.h3 | | Der Autor ist einer der größten Spezialisten des Königsinders mit 6.h3. Hier folgt Teil 1, in dem Varianten ohne 6...e5 betrachtet werden, vor allem 6...c5 7.d5 e6 steht im Mittelpunkt dieses Beitrages. |
Grivas: Königsindisch E92 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Sf3 e5 7.Le3 exd4 8.Sxd4 Te8 9.f3 c6 10.Lf2 a6 11.0-0 b5 | | Die nach 7.Le3 leicht zu erreichende Diagrammstellung ist bisher überraschend wenig gespielt worden, aber diese Partien sahen für den Nachziehenden ganz gut aus. |
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