In diesem 60-Minuten-Videokurs werden wir eine ungewöhnliche und gefährliche Waffe gegen Caro-Kann untersuchen. Es ist keine neue Idee, aber sie kann schnell populär werden. Die Variante, um die es geht, ist die folgende: 1.e4 c6 2.Sf3 d5 3.exd5 cxd5 4Se5!? Es gibt verschiedene Ideen, die mit diesem Zug verbunden sind: Tricks auf c6 und f7, die Verstärkung des Springers mit f2-f4, was zu weißem Druck am Königsflügel führt und so weiter. Es ist nicht schwer, diese Variante zu erlernen und zu beherrschen, und sie gibt Ihnen die Möglichkeit, diese unbeholfenen Caro-Kann-Spieler unter Druck zu setzen. Wie wir sehen werden, beginnen viele der besten Spieler der Welt, diese Variante mit Erfolg anzuwenden.
Ihren Namen erhielt die Caro-Kann-Verteidigung nach dem in Berlin lebenden englischen Schachmeister Horatio Caro (1862–1920) und dem Wiener Marcus Kann (1820–1886). Allerdings war 1...c6 bis in die 1920er Jahre nicht besonders populär, dann aber griffen Jose Raul Capablanca und Aaron Nimzowitsch die Eröffnung auf. Als Botvinnik 1960/61 in seinen WM-Kämpfen eine zuverlässige Verteidigung gegen den für seine Opferangriffe gefürchteten Mihail Tal suchte, fiel seine Wahl auf Caro- Kann. Tigran Petrosian und Anatoly Karpov waren zwei weitere Weltmeister, die 1...c6 in ihr Repertoire aufnahmen. Caro-Kann gehört mit Französisch (1.e4 e6 2.d4 d5) und Skandinavisch (1.e4 d5) zu der Gruppe von Eröffnungen, in denen Schwarz mit seinem d-Bauern frühzeitig den weißen e-Bauern attackiert. Dabei soll der Nachteil von Skandinavisch – exponierte Stellung der Dame auf d5 – und der Nachteil von Französisch – Einsperrung des Lc8 durch e7-e6 – vermieden werden. Verteidigt Weiß nach 2.d4 d5 den e-Bauern mit 3.Sc3 oder 3.Sd2, entsteht nach dem Abtausch 3...dxe4 4.Sxe4 die Ausgangsstellung für drei Hauptsysteme.
=> Weitere Produkte: Caro-Kann