Italienisch gilt als gediegener Partieanfang, bei dem wenig Figuren getauscht werden und gehaltvolle Stellungen entstehen, in denen es mehr auf Pläne ankommt als auf forcierte Varianten - kurzum, ideal, um sich spielerisch gegen seine Gegner durchzusetzen, ohne viel Theorie zu lernen zu müssen. Aber wie nähert man sich einer solchen Eröffnung, ohne angesichts der vielen Möglichkeiten den Durchblick zu verlieren? Am besten so: Man setzt sich neben einen Weltklassegroßmeister und hört ihm einfach zu!
In insgesamt 9 Videoclips zeigt der Top 10-Spieler GM Wesley So im Gespräch mit IM Oliver Reeh seine persönlichen Präferenzen mit Schwarz in der Italienischen Partie. Die Videos sind nach Plänen und Ideen strukturiert: Soll Schwarz spielen...a6, um ...La7 zu ermöglichen, oder ...a5? Wie begegnet man dem weißen Plan Lg5, ob vor oder nach der kurzen Rochade? Wann funktioniert der frühe Überfall ...Sg4 nebst ...f5 und wann nicht? Was sind die Vorzüge des Springermanövers Sc6-e7-g6 nebst Sf6-h5? Kann man auf ...d6 verzichten, um mit ...d5 sofort Schärfe ins Spiel zu bringen? Dies sind nur einige der Punkte, die der Großmeister ausführlich erklärt. Angst vor Einseitigkeit braucht dabei niemand zu haben - So spielt Italienisch mit beiden Farben und gibt sein Urteil aus der Sicht von Weiß immer gleich mit dazu! Kurz nach Entstehung dieser Aufnahmen besiegte Wesley So bei den London Chess Classic im Dezember 2017 übrigens mit Schwarz mit dem topaktuellen...a5 (...statt a6), natürlich ebenfalls auf der DVD behandelt, keinen Geringeren als Exweltmeister Vishy Anand. Pläne, Tricks und Feinheiten in der Italienischen Partie, strukturiert und verständlich erklärt von einem Spitzengroßmeister - mit dieser DVD holen Sie sich Weltklasse (-niveau) in Ihr Wohnzimmer!
• Videospielzeit: 3 Std. 04 min
• Mit Analysen und kommentierten Partien von Wesley So
• Extra: Spezialbuch "Modern Italian" und weitere Modellpartien
• Mit ChessBase Reader
Die Italienische Partie, die nach 3...Lc5 entsteht, ist eine der ältesten Schacheröffnungen, erwähnt wird sie bereits in der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Göttinger Handschrift. In den folgenden Jahrhunderten war sie der populärste Spielanfang, ihren Namen verdankt sie den Meistern der Italienischen Schule, die vor allem nach freiem Figurenspiel und kombinatorischen Verwicklungen strebten.
Weiß stehen in der Diagrammstellung mehrere Pläne zur Verfügung. Einer der aggressivsten, der zu offenen Stellungen mit vielen taktischen Möglichkeiten führt, ist, nach 4.c3 Sf6 mit 5.d4 frühzeitig die Initiative im Zentrum zu ergreifen. 5.d4 erfolgt mit Angriff auf den Läufer c5, Schwarz tauscht am besten mit 5...exd4 die Bauern, aber nach 6.cxd4 verfügt Weiß über ein gefährliches mobiles Bauernpärchen. Schwarz muss bereits hier sehr genau spielen. So wäre der Rückzug 6...Lb6 schlecht, weil er den weißen Zentrumsbauern Gelegenheit zum Vorrücken geben würde. Stattdessen ist 6...Lb4+ Pflicht, um Weiß zu einer Reaktion auf das Schach zu zwingen. Die moderate Antwort ist 7.Ld2 Lxd2+ 8.Sbxd2 Sxd2+, was aber den in vielen Offenen Spielen so wichtigen zentralen Gegenstoß 8...d5 zulässt, der mit Tempogewinn gegen den Läufer c4 das weiße Zentrum aufbricht. Nach 9.exd5 Sxd5 bleibt von dem „idealen“ Zentrum d4-e4 denn auch nicht mehr als ein isolierter Bauer auf d4 übrig. Trotzdem haben aber beiden Seiten hier viele Chancen.
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